Jekaterinburg

[218] Jekaterinburg (Ekaterinburg, Katharinenburg), Kreisstadt und ehemalige Festung im ostruss. Gouv. Perm, liegt malerisch an den Ufern des Isset und am Ostrande des mittlern Urals, 250 m ü. M., Knotenpunkt der Eisenbahnen Perm-J.-Tjumen und J.-Tscheljabinsk, hat breite und gerade Straßen, 15 griechisch-katholische, eine lutherische, eine römisch-kath. Kirche, ein jüdisches und ein mohammedanisches Bethaus, 3 Gymnasien, eine Bergschule, ein Theater und (1897) 55,488 Einw. Die Stadt ist Sitz eines Oberbergamtes und überhaupt der Mittelpunkt des uralischen Berg- und Hüttenwesens; sie besitzt einen Münzhof für Kupfergeld, einen Kaufhof, die Sibirische Handelsbank und andre Banken, eine staatliche Steinschleiferei und zahlreiche Fabriken. J. wurde 1721 von Peter d. Gr. gegründet und zu Ehren seiner Gemahlin Katharina I. benannt. – Der Kreis J. hat eine ansehnliche Mühlenindustrie, zahlreiche Goldwäschereien, Hüttenwerke und Eisengießereien. Die im Kreis lebenden Baschkiren sind ausgezeichnete Bienenzüchter; die übrigen Bewohner treiben Viehzucht, arbeiten in den Bergwerken und verfertigen Holzkasten und Räder.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 218.
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