Karbazōl

[617] Karbazōl (Diphenylenimid, Dibanzopyrrol) C12H9N oder C6H4.NH.C6H4 findet sich im Rohanthracen und entsteht aus Dämpfen von Diphenylamin oder Anilin im glühenden Rohr (daher Nebenprodukt bei der Darstellung des Anilins). Es bildet farblose Blättchen, löst sich in Alkohol und Äther, nicht in Wasser, schmilzt bei 238°, siedet bei 351°, ist sehr beständig, bildet nur mit Pikrinsäure ein beständiges Salz. Durch Behandlung des Karbazols mit Eisessig und Salpetersäure kann man ein Dinitrokarbazol und durch Reduktion dieser Verbindung Diamidokarbazol erhalten, das mit salpetrigsaurem Natron und Salzsäure eine Tetrazoverbindung liefert. Durch Paarung der letztern mit Salicylsäure erhält man Karbazolgelb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 617.
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