[662] Karmīn, roter, aus der Cochenille nach nicht genauer bekannten Methoden dargestellter Farbstoff, besteht aus einer eiweißartige Stoffe enthaltenden Tonerdekalkverbindung der in der Cochenille als Alkalisalz vorkommenden Karminsäure. Die Schönheit des Karmins soll durch Einwirkung von Sonnenlicht bei der Fabrikation gehoben werden. Die Karmine des Handels zeigen verschiedene Nuancen, von denen die hochrote am beliebtesten ist. Leichte Einwirkung von Ammoniak macht ihn violett. K. ist geruch- und geschmacklos, löst sich in Ammoniak und dient als Wasser- und Ölfarbe, zum Färben von Papier, Zucker etc., auch als Schminke und in mehreren Präparaten als Farbstoff in der mikroskopischen Technik. Seine Farbe leidet durch Seife, alkalische Flüssigkeiten und Licht. Die Lösung von K. in Ammoniak bildet den flüssigen K. Der gebrannte K. wird durch vorsichtiges Erhitzen geringer Mengen Karmins als dunkel purpurrotes bis violettes Pulver erhalten und ist sehr beständig. Karminviolett wird aus einer Cochenilleabkochung durch Bleizuckerlösung, die mit Essig angesäuert ist, gefällt. - Blauer K., soviel wie Indigkarmin; grüner K., s. Karmingrün; brauner K., s. Umbra.[662]