Karminsäure

[663] Karminsäure (Kokkusrot) C11H12O7 (?) findet sich in der Cochenille, vielleicht auch in andern Schildläusen sowie in den Blüten von Monarda didyma. Sie ist purpurfarben, amorph (oder kristallinisch?), löslich in Wasser und Alkohol mit gelbroter Farbe, die selbst durch schwache Alkalien lebhaft karmesinrot wird. Sie löst sich auch in Salz- und Schwefelsäure, zersetzt sich beim Erhitzen, fällt Alaun auf Zusatz von Ammoniak prachtvoll karminrot. Mit Salpetersäure gibt sie Nitrokokkussäure (Trinitrokresotinsäure) C8H5(NO2)3O3+H2O. Bei längerer Einwirkung von Ammoniak entsteht ein Amid, das mit Zinnchlorid keinen ponceauroten Niederschlag, wie K., sondern einen violetten gibt. Diese Verbindung findet sich in der Cochenille ammoniacale.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 663.
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