Karrhä

[678] Karrhä, Stadt im nordwestlichen Mesopotamien, eine starke Tagereise südöstlich von Edessa (Urfa), mit einem uralten Tempel des Mondgottes. Es ist das biblische Charan (Haran), eine Station auf Abrahams Wanderung von Ur Kasdim (s. Ur) nach Kanaan (1. Mos. 11,31). In assyrischer Zeit war Charran eng mit dem assyrischen Reich verschmolzen. Schon Salmanassar I. (um 1320) erwähnt die Stadt. Salmanassar II., später Asurbanipal und zuletzt Nabonid ließen sich die Verschönerung des Mondtempels angelegen sein. Aus römischer Zeit ist K. bekannt durch die Niederlage des Crassus, der dort von den Parthern geschlagen und auf der Flucht in das Gebirge getötet wurde (53 v. Chr.). Heutzutage Charrân. Vgl. Mez, Geschichte der Stadt Harrân in Mesopotamien bis zum Einfall der Araber (1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 678.
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