Katarrhālfieber

[739] Katarrhālfieber, bösartiges (bösartige Kopfkrankheit), eine dem Rindergeschlecht eigentümliche, nicht gerade häufige infektiöse Erkrankung, deren Erreger noch nicht bekannt ist. Von Rind auf Rind ist sie in der Regel nicht übertragbar, tritt auch meist vereinzelt, bisweilen jedoch gehäuft auf. Eine gewisse Abhängigkeit von klimatischen, bez. Bodenverhältnissen ist augenscheinlich, und in manchen Orten ist das K. stationär. Es zeigt sich als eine mit hohem Fieber verbundene Erkrankung der Schleimhäute des Kopfes, der Augen, der Nase und Nebenhöhlen, des Maules, die sich auf die tiefern Abschnitte der Atmungswege und des Nahrungsschlauches ausbreiten sowie das Innere der Augen und auch die Schleimhaut des Harn- und Geschlechtsapparats ergreifen kann und schließlich kruppartig, bez. diphtheritisch wird. Es kann sich Gehirnreizung und -Entzündung mit Krämpfen und Tobsucht (manchmal auch ein Hautausschlag) anschließen. Der Krankheitsverlauf dauert meistens 3–4 Wochen und führt in 50 Proz. der Fälle zum Tode; manchmal erfolgt der Tod in wenigen Tagen. Neuerdings hat sich intravenöse Injektion von Kollargol bewährt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 739.
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