Katzenfrett

[761] Katzenfrett (Kakamizli, Bassaris astuta Lichtenst.), ein Raubtier, das allein die Familie der Schleichkatzen (Viverridae) in der Neuen Welt vertritt, aber auch zu den Bären gestellt wird und in mancher Hinsicht den Mardern ähnelt. Es ist 95 cm lang mit 38 cm langem Schwanz, erinnert in der Gestalt an einen kleinen Fuchs und hat an jedem Fuße fünf Zehen mit kurzen, halb zurückziehbaren Krallen. Der Kopf ist zugespitzt, die nackte Schnauze lang, das Auge groß, die zugespitzten Ohren stehen aufrecht. Das Tier ist oberseits dunkel braungrau, an Wangen und Unterbauch gelblichweiß; längs des Halses und über die Beine laufen verwachsene Binden, der Schwanz ist weiß und schwarz geringelt. Der Kakamizli bewohnt in Texas und Mexiko hohle Bäume, Felsenklüfte und verlassene Gebäude, bewegt sich auf Bäumen mit der Anmut des Eichhörnchens, führt aber ein mehr nächtliches Leben. Wegen seiner Räubereien in Hühnerställen ist er sehr verhaßt. Gezähmt wird er durch Mäuse- und Rattenjagd nützlich, auch hält man ihn in Mexiko oft als Schoßtierchen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 761.
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