Kjerulf

[84] Kjerulf, 1) Halfdan, norweg. Komponist, geb. 15. Sept. 1815 in Christiania, gest. 11. Aug. 1868 in Bad Grefsen, widmete sich erst nach vollendetem Universitätsstudium der Musik und fand mit seinen Kompositionen, namentlich mit ein- und mehrstimmigen Liedern, bei seinen Landsleuten großen Beifall; seine Klavierkompositionen haben ihm auch in Deutschland einen guten Namen gemacht. In seiner Vaterstadt wurde ihm ein Denkmal gesetzt.

2) Theodor, Geolog, geb. 30. März 1825 in Christiania, gest. daselbst 25. Okt. 1888, studierte in Christiania und ' in Kongsberg Bergwissenschaft, machte seit 1849 geologische Reisen und arbeitete 1851–53 in den chemischen Laboratorien in Bonn und Heidelberg. Nach wiederholten Reisen in seine Heimat zurückgekehrt, setzte er seit 1857 mit Dahll seine schon früher begonnenen geognostischen Kartierungsarbeiten und Profilaufnahmen fort und übernahm 1858 die Professur für Mineralogie und Geologie an der Universität und die Direktion der neuerrichteten geologischen Landesuntersuchung in Christiania. Er schrieb: »Das Christiania-Silurbecken« (Christ. 1855); »Iagttagelser over den glaciale Formation i det sydlige Norge« (mit M. Sars, 1860); »Veiwiser ved geologiske Excursioner i Christiania omegn« (1865); »Om Skuringsmärker, glacialformationen, terrasser og strandlinier« (1870–73, 2 Bde.); »Om Trondhjems Stifts-Geologi« (1875); »Om stratifikationens spor« (1877); »Udsigt over det sydlige Norges Geologi« (1879; deutsch von Gurlt, Bonn 1880). Auch lieferte er eine geologische Karte der Umgebung von Christiania (2. Aufl. 1866), eine Übersichtskarte des südlichen Norwegen (2. Aufl. 1878) etc. und machte sich auch als Dichter bekannt (»Digter og Skizzer«, hrsg. von Lassen, 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 84.
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