Klippenvogel

[145] Klippenvogel (Rupicola Briss.), Gattung der Sperlingsvögel aus der Familie der Schmuckvögel (Ampelidae), größere Vögel mit hohem, starkem Schnabel, sehr starken Füßen, ziemlich langen Flügeln, kurzem, breitem, gerade abgeschnittenem Schwanz, vollem Gefieder, breitem, stehendem Kamm auf dem Kopf und breiten, abgestutzten Federn mit vortretenden Enden oder langen Spitzen auf dem Rücken. Von den drei Arten ist der K. (R. crocea Bp., s. Tafel »Sperlingsvögel IV«, Fig. 4) 31 cm lang, orangerot, am Kamm dunkel purpurrot, die Flügeldeckfedern, die Schwingen und Schwanzfedern, deren Grundfarbe Braun ist, sind am Ende weißlich gerandet. Er bewohnt in Guayana und dem nordöstlichen Brasilien felsenreiche Bergwälder und Gebirgstäler, besonders in der Nähe des Wassers, lebt gesellig, nährt sich von Früchten und führt auf Klippen anmutige Tänze vor den Weibchen aus. Das Nest wird wie das der Schwalbe an Felswänden in Spalten und Vertiefungen gebaut und mit Harz angeklebt, das Gelege besteht aus zwei weißen, schwarz gepunkteten Eiern. Die Indianer halten den K. gern in Gefangenschaft und bereiten aus dem Balg einen phantastischen Federschmuck. Der Kaiser von Brasilien trug bei besondern Festlichkeiten einen Mantel aus den Bälgen des Klippenvogels. Das Fleisch ist wohlschmeckend.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 145.
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