Korjāken

[498] Korjāken (Koräken, v. russ. kora, »Renntier«), zu den Arktikern gehöriges Volk in der sibir. Provinz Jakutsk, zwischen der obern Indigirka und dem Stillen Ozean, um die Buchten von Gishija und Penshina bis tief in Kamtschatka hinein, ist mit den Tschuktschen (s. d.) nahe verwandt und zerfällt in seßhafte (etwa 1500) und nomadisierende K. (ca. 3000). Erstere sind groß und stark gebaut, die wandernden klein und mager. Ihre Unsauberkeit ist sehr groß; sie sind schamanische Heiden, nur einige seßhafte Stämme haben das Christentum angenommen. Der einzige Besitz der nomadisierenden K. ist das Renntier, die seßhaften treiben vornehmlich Jagd und Fischerei, sind gute Schmiede und verhandeln ihre Messer, Lanzenspitzen u. a. an ihre Nachbarn. Die Sprache der K. ist ziemlich nahe mit derjenigen der benachbarten Tschuktschen, entfernter mit der der Kamtschadalen verwandt. Vgl. Radloff in den »Mémoires« der Petersburger Akademie (1860); Krahmer, Das nordöstliche KüstengebietRußland in Asien«, Bd. 5, Leipz. 1902), und die »Sprachenkarte«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 498.
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