Kräuselung

[605] Kräuselung (Crispatio), an den Blättern der Pflanzen eintretende Bildungsabweichung, wobei das zwischen den Blattrippen befindliche Parenchym infolge reichlicher Ernährung übermäßig sich entwickelt und ausdehnt, so daß das Blatt am Rand oder auf der Fläche blasig und kraus wird. Die Abweichung kann vererbt werden, wie bei manchen Gartenpflanzen, z. B. den Kohlarten mit krausen Blättern, der Krauseminze etc. K. kann aber auch als eigentliche Krankheitserscheinung auftreten, wenn sie von tierischen Schmarotzern, die auf den Blättern leben, namentlich von Blattläusen und Milben, oder von gewissen parasitischen Pilzen, besonders Arten von Taphrina (s. d.), die an Erlen, Pfirsichen, Kirschen, Birnen u. a. vorkommen, verursacht wird; die Myzelien von einigen dieser Pilze können in den jungen Zweigen perennieren. In letzterm Falle müssen dieselben bis auf das ältere Holz zurückgeschnitten werden; bei frischer Ansiedelung des Pilzes genügt ein Entfernen der befallenen Blätter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 605.
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