Kretschmann

[643] Kretschmann, Karl Friedrich, Dichter, geb. 4. Dez. 1738 in Zittau, gest. daselbst 15. Jan. 1809, studierte in Wittenberg die Rechte, ward 1764 Oberamtsadvokat, als solcher 1774 Gerichtsaktuar zu Zittau und 1797 emeritiert. Seinen Dichterruf verdankte er größtenteils seinen »Bardenliedern«. deren erstes, »Gesang Rhingulphs des Barden als Hermann geschlagen war« (1768), durch das Vorbild Gerstenbergs (s. d.) angeregt ist. Unter seinen sonstigen lyrischen Gedichten zeichnen sich manche durch Feinheit der Diktion aus; am besten gelungen sind seine Epigramme. Aus seinen letzten Jahren stammen: »Kleine Romane und Erzählungen« (Leipz. 1799 bis 1800, 2 Bde.) und die Lustspiele: »Die Familie Eichenkron«, »Die Belagerung«, »Der alte böse General«. Seine »Sämtlichen Werke« erschienen Leipzig 1784–1805, 7 Bde. Vgl. Knothe, Karl Friedr. K., der Barde Rhingulph (Zittau 1858); Ehrmann, Die bardische Lyrik im 18. Jahrhundert (Halle 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 643.
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