Kursbuch

[869] Kursbuch, Sammlung von Fahrplänen aller Art für Verkehrsgebiete verschiedener Ausdehnung, z. B. für Städte (Straßenbahnen, Omnibusse), für Provinzen, Lander etc. (Eisenbahnen, Dampfschiffe etc.). Das vom Reichspostamt herausgegebene Reichskursbuch, das aus dem 1850 zuerst erschienenen amtlichen Fahrplanbuch der ehemaligen preußischen Postverwaltung hervorgegangen ist, enthält nicht nur alle Fahrpläne Deutschlands und der ausländischen Grenzgebiete, sondern auch die wichtigsten Fahrpläne für Eisenbahnen und Dampfschiffe der ganzen Welt. Daneben bestehen für Deutschland unter andern noch Kursbücher der verschiedenen preußischen Eisenbahndirektionen (für Ost-, West- und Süddeutschland) und andrer Eisenbahnverwaltungen, das amtliche Eisenbahnkursbuch für Bayern, »Hendschels Telegraph« (Frankf. a. M., seit 1847), »Storms K.« (Leipzig), Königs K. für Mittel- und Norddeutschland (Guben), Fritzsches K. für Sachsen etc. (Dresden); in Österreich das amtliche »Österreichische K.« (früher »Der Conducteur«); in England Bradshaws »Railway-Manual«; in Frankreich der »Indicateur des chemins de fer«; in Italien der »Orario ufficiale delle Strade ferrate« (Turin) etc. Als erstes Postkursbuch gilt das 1608 erschienene »Itinerario« Cordognos, da es zuerst die Benutzung der Post (Reitpost) als Anstalt für Personenbeförderung erwähnt, während dies bei dem ältern Buch von Sebastian Brant (1513), das wohl auch als erstes deutsches K. bezeichnet wird, nicht der Fall ist. Vgl. Eisenbahnfahrpläne.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 869.
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