Löwenstein [4]

[752] Löwenstein, Rudolf, Schriftsteller, geb. 20. Febr. 1819 in Breslau, gest. 5. Jan. 1891 in Berlin, studierte in seiner Vaterstadt und seit 1841 in Berlin Philologie und machte sich zuerst als Dichter durch einen Band trefflicher Kinderlieder: »Der Kindergarten« (Berl. 1864; 5. verbesserte Auflage, Hamb. 1896), bekannt. Zugleich beschäftigte er sich mit Mnemotechnik und war teils als Lehrer, teils als Journalist tätig. 1848 redigierte er eine demokratische »Bürger- und Bauernzeitung«. Noch in demselben Jahre trat er in die Redaktion des neubegründeten »Kladderadatsch« ein, für den er fortan unausgesetzt tätig war. Seit 1863 war er auch viele Jahre hindurch Verfasser der politischen Rundschau in der »Gerichtszeitung«. Noch veröffentlichte er den Gedichtzyklus: »Ehret die Frauen« (mit Bildern von E. Schulz, Berl. 1873) und »Aus bewegten Zeiten«, politische Gedichte (mit einem Vorwort von Albert Träger, Berl. 1890) sowie als neue Folge des »Kindergartens« die »Kindergedanken« (das. 1886). Viele von seinen Kindergedichten und auch andre, darunter das »Chassepotlied« (1870), sind populär geworden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 752.
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