Lantschou

[184] Lantschou, Hauptstadt der chines. Provinz Kansu, unter 30°8´ nördl. Br., 1554 m ü. M., rechts am Hwangho, über den eine Schiffbrücke führt, Knotenpunkt der hier aus dem östlichen China, der Mongolei, Ostturkistan und Tibet zusammenlaufenden Handelsstraßen, hat regelmäßige und reinliche, wohlgepflasterte Straßen, ist periodisch Sitz des Generalgouverneurs für Schenkan (Schensi und Kansu), der aber jetzt in Ninghia, dem Sitz des Oberbefehlshabers der Truppen, wohnt. L. hat eine Kanonengießerei, Fabrik von Militärtuchen und groben Stoffen aus Wolle und Kamelhaaren, betrieben durch Dampfmaschinen, bei denen die Kohle der Nachbarschaft verwendet wird, Handel mit Seidenstoffen, Edelsteinen und Holzschnitzereien, Zieraten in Silber und Jadeit, eisernen Geräten, Früchten, Gemüse, Tabak, Tee und 500,000 Einw. (fast sämtlich Chinesen, nur wenige Mongolen und Tataren).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 184.
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