Lepidĭum

[430] Lepidĭum L. (Kresse), Gattung der Kruziferen, einjährige Kräuter, Stauden oder Halbsträucher, aufrecht oder niedergestreckt, einfach oder verzweigt, kahl oder behaart, mit sehr verschieden gestalteten Blättern, kleinen weißen Blüten in endständigen Trauben und verschieden gestalteten, zusammengedrückten, gekielten, zweifächerigen Schötchen; über 100 Arten in allen Erdteilen. L. latifolium L, (Pfefferkraut), mit eiförmigen, zugespitzten, gezähnelten oder ganzrandigen Blättern, wird 60–120 cm hoch, wächst am Meeresstrand und an Salinen in Europa, Mittelasien und Nordafrika und wird in Gärten kultiviert. Die Blatter schmecken brennend scharf, pfefferartig und wurden im Mittelalter allgemein, jetzt besonders in England, zu Saueen benutzt. L. sativum L. (Gartenkresse), wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet stammend, bei uns häufig in Gärten kultiviert und nicht selten verwildert, ist einjährig, wird 30 cm hoch, hat unten unregelmäßig fiederteilige, oben lanzettliche bis lineale, graugrüne, kahle Blätter von beißendem Geschmack, kleine weiße Blüten, rundliche, stark abgeplattete Schötchen und ziegelrote, etwas knoblauchartig schmeckende Samen, die außerordentlich schnell keimen. Die Gartenkresse wird in mehreren Varietäten als Salat, als Zutat zu Fleisch und Gemüse genossen und wurde früher, wie die vorige, auch arzneilich benutzt. Das leichte Keimen der Samen verwertet man bisweilen, um im Winter im Zimmer schnell frisches Grün zu erzeugen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 430.
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