Lichtenau [1]

[515] Lichtenau, 1) Stadt im bad. Kreis Offenburg, Amt Kehl, im sogen. Hanauerland, am Schwarzwasser und an der Linie Kehl-Bühl der Straßburger Straßenbahn, 129 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Synagoge, Seidenweberei, Korbwaren- und Zigarrenfabrikation und (1900) 1140 Einw. L. erhielt 1300 Stadtrecht. – 2) (Hessisch-L.) Stadt im preuß. Regbez. Kassel, Kreis Witzenhausen, an der Staatsbahnlinie Kassel-Waldkappel, 455 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Waisenhaus, Amtsgericht (s. Tafel »Gerichtsgebäude I«, Fig. 2), Oberförsterei, Zigarrenfabrikation, Kunst- und Handelsgärtnerei, Braunkohlengrube und (1900) 1330 evang. Einwohner. Die Stadt ist im 13. Jahrh. von Landgraf Heinrich I. gegründet. Am 25. Okt. 1886 wurde L. von einer Feuersbrunst fast gänzlich zerstört. Vgl. Siegel, Geschichte der Stadt L. in Hessen (Kassel 1897). – 3) Dorf im preuß. Regbez. Minden, Kreis Büren, an der Altenau, 288 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Kalkbrennereien und (1900) 1407 Einw. – 4) Flecken im bayr. Regbez. Mittelfranken, Bezirksamt Ansbach, an der Fränkischen Rezat, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Zuchthaus für Männer, Steinbrüche und (1900) 1362 Einw. L. gehörte bis 1806 zu Nürnberg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 515.
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