[630] Livistona R. Br., Gattung der Palmen, hohe oder mittelhohe Bäume mit blattnarbigem, stets unbewehrtem Stamm, mächtiger Krone, fächerförmigen Blättern, am Grund mit vielen Fasern bekleideten, am Rande meist stachligen Blattstielen, Kolben mit großer, sehr viele unvollständige, röhrige Scheiden führender Rispe, hermaphroditischen, kleinen, weißen, in achselständigen Rispen stehenden Blüten und kleinen ovalen oder kugeligen, glänzend blauen Beeren. Zwölf Arten im indischen Florenreich und Australien, von Assam und Südchina über den Archipel bis Neusüdwales und Victoria. L. australis Hart. (Corypha australis R. Br., s. Tafel »Blattpflanzen I«, Fig. 9), mit fast kreisrunden, tief geschlitzten Blättern und lineal schwertförmigen, tief dunkelgrünen Strahlen, wird 30 m hoch, mit einem Stamm von 30 cm Durchmesser, und wächst besonders an der östlichen Küste Australiens. Die jungen Blätter werden gegessen; aus den ältern, aber noch nicht entfalteten fertigt man Hüte. Letzteres geschieht auch mit den Blättern der L. Jenkinsiana Griff. die kaum wild vorkommt, aber an jedem Haus der wohlhabenden Eingebornen von Assam sich angepflanzt findet. Das Holz und die Blätter von L. rotundifolia Mart. (Saribus rotundifolius Blume, Saribupalme), auf Celebes und den Molukken, dienen verschiedenen häuslichen Zwecken; sonst aber werden die Livisionen nur ihrer Schönheit halber kultiviert. Das gilt besonders auch von L. chinensis Hart. (Latania chinensis.Jacq., L. borbonica Lam., s. Tafel »Blattpflanzen I«, Fig. 5), die erst im höhern Alter einen Stamm bildet und große, lebhaft grüne, fast halbkreisrunde Blätter mit tief zweispaltigen, nach der Spitze hin elegant zurückgebogenen Einschnitten trägt. Diese Art und L. australis werden in unsern Gewächshäusern kultiviert; sie halten sich auch im Zimmer sehr gut.