Lodi

[652] Lodi, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Mailand, am rechten Ufer der Adda, an der Eisenbahnlinie Mailand-Piacenza u. den Dampfstraßenbahnen nach Mailand, Pavia, Soncino, Bergamo u. Brescia, Bischofssitz, hat einen romanisch-gotischen Dom aus dem 12. Jahrh., eine 1488 von Battagio und Dolcebuono erbaute Kirche, Incoronata, mit guten Gemälden, Theater, Lyzeum, Gymnasium, Seminar, Technisches Institut, eine Technische Schule, ein Lehrerinnenseminar, eine Bibliothek, eine Handels- und Gewerbekammer und (1901) 20,730 (als Gemeinde 27,811) Einw., die Weinbau, Viehzucht, Erzeugung von Butter und Käse, Fabrikation von Zement- und Tonwaren, Schafwollspinnerei und -Weberei, Gerberei etc. betreiben. 7 km westlich liegt L. vecchio (Alt-L.) mit (1901) 3261 Einw., an der Stelle des antiken Laus Pompeja; seine Zerstörung durch die Mailänder (1158) veranlaßte die Gründung der neuen Stadt durch Friedrich Barbarossa (1162). In neuerer Zeit ist L. denkwürdig geworden durch die Erstürmung der von den Österreichern verteidigten Addabrücke bei L. durch die Franzosen unter Bonaparte 10. Mai 1796. Vgl. »Lodi, monografia storico-artistica« (Mail. 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 652.
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