Logographen

[662] Logographen (griech.), die ältesten griech. Geschichtschreiber, welche die Scheidung der prosaischen Geschichte vom Epos begründeten. Wie dies hatte diese Richtung ihren Ursprung in Ionien und bediente sich auch des ionischen Dialekts. Vorzüglich beschäftigten sich die L. mit Stadtgeschichten, Genealogien der Geschlechter, Gebräuchen und Einrichtungen einzelner Völker, geographischen Merkwürdigkeiten fremder Länder, überwiegend beherrscht durch das stoffliche Interesse, ohne höhere Gesichtspunkte. Ihre Blütezeit fällt von 550 v. Chr. bis in die Perserkriege. Die bedeutendsten sind Hekatäos von Milet und Hellanikos von Mytilene. Sammlung ihrer Bruchstücke in Müllers »Historicorum graecorum fragmenta« (Bd. 1, Par. 1841).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 662.
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