Mérite

[635] Mérite (franz., spr. -rit'), das Verdienst. Der preußische Militär- und Zivilverdienstorden »pour le m.« entstand aus dem 1667 vom Prinzen Friedrich gestifteten Orden pour la générosité, der die Verpflichtung auferlegte, sich der Generosität zu befleißigen, und dessen Dekoration ein kleines goldenes Kreuz mit einem Edelstein in der Mitte war. Friedrich II. verwandelte den Orden nach seinem Regierungsantritt 1740 in den Orden pour le m., seine Bestimmung einzig durch die Devise aussprechend, ohne ihm Statuten zu geben, indem er ihn anfangs an Militär- und Zivilpersonen, später nur an letztere verlieh. Die Dekoration bestand aus einem Kreuz aus blauem Schmelz mit dem Wort: »Générosité« (»Für Edelmut«) der Länge und Quere nach, später mit goldenen Adlern zwischen den Kreuzarmen und seit 1740 mit der Inschrift »Pour le m.« (»Für das Verdienst«). Die Erweiterungsurkunde vom 18. Jan. 1810 bestimmte den Orden ausdrücklich für das Verdienst im Kampfe mit dem Feinde. Am 31. Mai 1842 errichtete Friedrich Wilhelm IV. eine besondere Klasse des Ordens für Wissenschaften und Künste für 30 Deutsche und eine unbestimmte, diese nicht überschreitende Zahl Ausländer, von denen erstere durch die Ritter, letztere durch die beiden Akademien vorgeschlagen werden, wenn ein Ritter stirbt. Die Militärdekoration, die in vier Arten: mit oder ohne Krone, mit oder ohne Eichenlaub, verliehen wird, besteht in einem achtspitzigen goldenen, blau emaillierten Kreuz, in dessen oberm Balken F mit der Königskrone, in den drei andern Pour le M. steht, während in den Winkeln goldene Adler ihre Flügel ausbreiten; die Zivildekoration besteht aus dem doppelten gekrönten Namenszug Friedrichs II., viermal wiederholt in Kreuzesform, einem runden goldenen Mittelschild mit dem preußischen Adler, während die Devise auf blauem Grunde, die Namenszüge mit den Kronen verbindend, das Ganze umgibt. Die beiden Orden werden an schwarzem Bande mit silbernen Streifen am Rande getragen. Für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und Prinz Friedrich Karl wurde 1871 ein Großkreuz der Militärdekoration, bestehend in einem Kreuz von doppelter Größe mit dem Bilde des Königs Friedrichs II. in einem goldenen Medaillon und einem vierspitzigen Goldstern, ebenfalls mit dem Bilde des Königs, geschaffen. Das Großkreuz wurde dann nur noch einmal, 9. März 1879, dem Generalfeldmarschall Grafen von Moltke zu seinem 60jährigen Dienstjubiläum verliehen. Vgl. Tafel »Orden I«, Fig. 4 u. 21.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 635.
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