Marie de France

[294] Marie de France (spr. marï' d'frāngß'), älteste franz. Dichterin, aus Ile-de-France gebürtig, dann in England lebend, wo sie zu Heinrich II. in Beziehung stand. Ihm widmete sie ihre Lais, eine Sammlung von Versnovellen, die voll Innigkeit und Lebenswärme und dabei doch von zartester Anmut sind. Ihre Werke gab Roquefort (Par. 1822, 2 Bde.) heraus; ihre Lais (2. Aufl., Halle 1900) und Fabeln (das. 1898) auch Warnke, das Gedicht vom Fegfeuer des Patricius Jenkins (Chicago 1903). Eine musterhafte Übersetzung der Lais gab W. Hertz in seinem »Spielmannsbuch« (3. Aufl., Stuttg. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 294.
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