Mariupol

[315] Mariupol, Kreis- und Hafenstadt im russ. Gouv. Jekaterinoslaw, am Asowschen Meer, unfern der Mündung des Kalmius und an der Zweigbahn M.-Iassinowataja der Katharinen-Eisenbahn, besteht aus der eigentlichen Stadt und zwei Vorstädten, Marinsk und Karassu, hat 5 griechisch-katholische und eine römisch-kath. Kirche, ein Theater, 2 Gymnasien, eine staatliche Baumschule, Zollamt und (1900) 52,770 Einw., worunter zahlreiche Griechen. M. hat Gerbereien, Eisengießereien, Fabrikation von Ackergeräten, Ziegeleien und einen ansehnlichen Ausfuhrhandel, namentlich in Getreide, Eisen und Kohlen. Die Einfuhr vom Auslande geht stetig zurück. M. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Die Stadt entstand 1779, als 18,000 Griechen aus der Krim nach Rußland übersiedelten und das Land um M. erhielten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 315.
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