Mascagni

[379] Mascagni (spr. -kannji), Pietro, Komponist, geb. 7. Dez. 1863 in Livorno als Sohn eines Bäckers, erhielt seine Ausbildung daselbst und am Mailänder Konservatorium, war zuerst Dirigent einer wandernden Operntruppe und dann Dirigent eines Musikvereins zu Cerignola bei Neapel. Eine Erstlingsoper: »In Filanda« (Livorno 1881), wurde nicht bemerkt. Dagegen wurde M. plötzlich der Held des Tags, als seine einaktige Oper »Cavalleria rusticana« bei der vom Verleger Sonzogno in Mailand ausgeschriebenen Konkurrenz preisgekrönt wurde (erste Ausführung 17. Mai 1890 in Rom) und, unterstützt durch die starke Wirkung des Librettos, schnell einen[379] Siegeszug durch die Welt machte. Die weiter folgenden Werke Mascagnis: »L'amico Fritz« (1891), »Die Rantzau« (1892), »Ratcliff« (1894), »Zanetto«, »Silvano« (beide 1895), »Iris« (1898), »Le Maschere« (1901), versagten aber für eine ähnliche Wirkung, und auch die »Cavalleria« geht allmählich in der öffentlichen Meinung auf den ihr gebührenden Rang eines operettenartigen (jedoch tragisch endigenden) Werkes eines nur mittelmäßig begabten Musikers zurück, der aber unleugbar Sinn für das szenisch Wirksame hat. 1895–1903 war M. Direktor des Rossini-Konservatoriums in Pesaro.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 379-380.
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