Maybach

[483] Maybach, Albert von, preuß. Minister, geb. 29. Nov. 1822 zu Werne in Westfalen, gest 21. Jan. 1904 in Berlin, trat 1845 in den preußischen Justizdienst, ging 1854 in den Eisenbahnverwaltungsdienst über, wurde 1857 Vorsitzender des Direktoriums der Oberschlesischen Eisenbahn, 1858 vortragender Rat im Handelsministerium, übernahm 1863 die Leitung der Ostbahn und 1867 die der hannoverschen Staatsbahnen. 1874 als Ministerialdirektor in das Handelsministerium zurückberufen, ward er schon nach wenigen Monaten Präsident des neubegründeten Reichseisenbahnamtes, um das Reichseisenbahnprojekt Bismarcks durchzuführen. Da aber der Erwerb der Haupteisenbahnlinien für das Reich an dem Widerspruch der Mittelstaaten scheiterte und der 1875 von M. dem Bundesrat vorgelegte Entwurf eines Reichseisenbahngesetzes abgelehnt wurde, legte M. seine Stelle als Präsident des machtlosen Reichseisenbahnamtes 1876 nieder und ward Unterstaatssekretär im preußischen Handelsministerium. Nach Achenbachs Rücktritt 30. März 1878 an dessen Spitze getreten, betrieb er mit Eifer die Verstaatlichung der wichtigsten Eisenbahnlinien in Norddeutschland durch Ankauf für den preußischen Staat, ward 1879 nach Abtrennung von Handel und Gewerbe von seinem Ressort Minister der öffentlichen Arbeiten und erhielt auch die Verwaltung der Reichseisenbahnen übertragen. Nachdem er 1888 vom Kaiser Friedrich III. durch Verleihung des Schwarzen Adlerordens geadelt worden war, nahm er 20. Juni 1891 seine Entlassung als Minister.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 483.
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