[17] Mohács (spr. móhātsch), Großgemeinde im ungar. Komitat Baranya, an der Donau und gegenüber der großen Margareteninsel, wichtig als Dampfschiff- und Bahnstation (Bahnlinie M.-Üszög), hat ein Schloß, 5 Kirchen, ein Denkmal des Königs Ludwig II., eine neue Bürgerschule, bedeutenden Holz- und Getreidehandel, 2 Dampfmühlen, Seidenspinnerei, Elektrizitätswerk, Ziegelei, Bezirksgericht und (1901) 15,832 magyarische, serbische, deutsche und kroat. Einwohner (Römisch-Katholische und Reformierte). M. ist Hauptstapelplatz der Fünfkirchener Kohle. Berühmt ist der Ort durch die Schlacht vom 29. Aug. 1526, die der jugendliche Ludwig II. gegen den Sultan Soliman II. verlor. Sie kostete außer 24,000 Ungarn dem König, zu dessen Andenken in M. eine Kapelle errichtet wurde, das Leben und hatte den Verlust der Selbständigkeit von fast ganz Ungarn zur Folge. Am 12. Aug. 1687 lieferten der Herzog Karl von Lothringen und Markgraf Ludwig von Baden bei Villány, in der Nähe von M., jene blutige Schlacht, die den Türken 16,000 Mann kostete und das Ende der türkischen Herrschaft in Ungarn beschleunigte. Vgl. L. Kupelwieser, Die Kämpfe Ungarns mit den Osmanen bis zur Schlacht bei M. 1526 (Wien 1895).