Muräne

[280] Muräne (Gymnothorax Bl., Muraena L.), Gattung der Aale (Muraenidae), aalähnliche, plump gebaute Fische mit schuppenloser Haut, dicht hinter dem Kopf beginnendem strahlenlosen Flossensaum, ohne Brust- und Bauchflossen, mit sehr niedriger Rücken- und Afterflosse, sehr enger Kiemenöffnung und spitzigen, langen Zähnen in einer Reihe. Aus den Eiern schlüpfen Larven aus, die erwachsenen Tieren sehr wenig ähnlich sind. Sie wurden als Leptocephalus-Arten beschrieben (vgl. Aale). Die gemeine M. (G. Helena L., s. Tafel »Fische II«, Fig. 8), bis 1,5 m lang und 10 kg schwer, am Vorderleib gelb, am Hinterleib bräunlich mit braunen, von dunkeln Binden umschlossenen Flecken, lebt im Mittelmeer und im südlichen Atlantischen Ozean, gelangt bisweilen an die englischen Küsten, hält sich am Grund auf, laicht im Frühjahr an den Küsten, nährt sich von Krebsen und Tintenfischen, ist äußerst gefräßig und bringt den Fischern leicht gefährliche Wunden bei. Wegen des sehr schmackhaften Fleisches wurde die M. von den Römern seit Cäsars Zeit in Teichen gezüchtet; Vidius Pollio soll sie sogar mit dem Fleisch seiner Sklaven gemästet haben. Sie hält sich in der Gefangenschaft und soll auch in Süßwasserteichen bei reichlicher Fütterung gut gedeihen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 280.
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