[376] Nageleinschlagen, symbolischer Brauch, um einen Gegenstand zu weihen, wie bei der feierlichen Nagelung der Armeefahnen (vgl. Fahne, S. 268), oder um ein Bündnis, einen Beschluß etc. zu etwas Unwiderruflichem zu erheben, daher auch um den Abschluß des Jahres u.a. damit zu kennzeichnen. So der Nagel, den man alljährlich in den Tempel der Schicksalsgöttin Nortia in Volsinii und in die rechte Wand des kapitolinischen Tempels in Rom feierlich einschlug; der Nagel, mit dem man schon im Altertum (und noch heute) Krankheiten in einen Baum zu pflöcken glaubte; die Erinnerungsnägel, die Reisen de in eine Linde (Nagelbaum) neben dem Grab des Till Eulenspiegel in Mölln einschlugen. Auch der mehrfach vorkommende Stock im Eisen (Wien, Waidhofen, Preßburg) ist ein solcher Nagelbaum. Vgl. Burgenstein, Der Stock im Eisen der Stadt Wien (Wien 1893).