Nikon

[698] Nikon, russ. Patriarch, geb. 1605 unweit Nowgorod, lebte eine Zeitlang als Mönch in einem Kloster am Weißen Meer, wurde 1647 Metropolit von Nowgorod und 1652 Patriarch von Rußland. Wegen seines unbeugsamen Charakters beim Zaren in Ungnade gefallen, wurde er 1666 durch Konzilsbeschluß seiner Würde entsetzt und starb 17. Aug. 1681 in Jaroslaw. N. ließ die slawischen Kirchenbücher nach den griechischen Originalen berichtigen, wodurch er den Abfall der sogen. Altgläubigen (Raskolniken, s. d.) von der russischen Kirche veranlaßte. Mit Unrecht wird ihm die von der Petersburger Akademie herausgegebene sogen. »Nikonsche Chronik« (Petersb. 1767–92, 8 Bde.) zugeschrieben, die nur deshalb seinen Namen führt, weil er sie der Bibliothek des Woßkressenskischen Klosters schenkte. Vgl. Makarios, Der Patriarch N. und die Verbesserung der Kirchenschriften und Ritualien (russ., Mosk. 1881). Neue Materialien zu seinem Prozeß aus den Akten des Staatsarchivs zu Petersburg gab Hübbenet heraus (Petersb. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 698.
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