[727] Nogaier (Nogai-Tataren, Kara-Tataren), ein Zweig der Tataren, führt seinen Namen von einem tatarischen Großen Nogai, der sich im 14. Jahrh. von dem Chan von Kiptschak (s. d.) unabhängig machte und eine eigne Horde gründete, die ursprünglich zwischen Jaik und Wolga nomadisierte und seit der Zeit Peters d. Gr. im Tiefland zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meere wohnt. Sie waren früher weit zahlreicher, Anfang des 19. Jahrh. rechnete man noch 30,000 erwachsene Männer, nach der Eroberung des Kaukasus wanderten aber 20,000 Familien nach Kleinasien aus, wo die meisten zugrunde gingen, so daß heute in Ziskaukasien zwischen Kuma und Terek nur noch geringe Überreste vorhanden sind. Sprachlich stehen die N. den Steppendialekten den Kirgisen und Karakalpaken sehr nahe. Reste der einst mächtigen Petschenegen und Chasaren sind in den Nogaiern aufgegangen. S. Tataren und Karte »Kaukasien«.