Nolet de Brauwere van Steeland

[730] Nolet de Brauwere van Steeland (spr. nolät de brauere), Johannes Karel Hubert, flämischer Dichter, geb. 23. Jan. 1815 in Rotterdam, gest. 21. Juni 1888 in Vilvorde (Brabant), studierte auf der Universität in Löwen, war seit 1849 Mitglied der Brüsseler Akademie und wurde bei den Versammlungen des Sprachkongresses und Sprachverbandes wiederholt zum Präsidenten gewählt. Seine erste größere Dichtung war »Noami« (Löwen 1840); ihr folgten: »Ambiorix« (das. 1841), »Dichtluimen« (das. 1842), »Ernsten boert« (Brüssel 1847), »Zwart op wit« (Amsterd. 1853), »Het groote dietsche vaderland« (Brüssel 1857) u.a. Mit etwas derbem Humor ist sein Prosawerk »Een reisje in het Noorden« (Löwen 1843) geschrieben. Früher ein eifriger Verehrer und Förderer alles Deutschen, schlug er nach 1866 zum erbittertsten Gegner Preußens und Deutschlands um, wie seine in der Akademie gehaltene Rede: »Du pan-germanisme et de ses influences sur la litterature flamande« (1868) bewies. Gesammelt erschienen seine »VolledigeWerken« (Amsterd. 1859–77, 6 Bde.) und dazu als 7 Band: »Poezijen Lettercritiek« (Rousselare 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 730.
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