[109] Orel, Hauptstadt des gleichnamigen russ. Gouvernements (s. oben), an der Mündung des Orlik in die Oka, Knotenpunkt der Eisenbahnen Moskau-Kursk, O.-Grjasi und O.-Riga, hat 28 griechisch-orthodoxe, eine lutherische, eine römisch-kath. Kirche sowie 2 der Altgläubigen, ein Theater, ein hübsches steinernes Kaufhaus, 4 Banken, ein Real-, ein Militär-, ein klassisches und ein Mädchengymnasium, ein Fräuleininstitut und ein geistliches Seminar, eine öffentliche Bibliothek und (1897) 70,075 Einw. Die Industrie ist unbedeutend, dagegen hat O. regen Handel, vornehmlich mit Zerealien, Hanf und Seilerwaren sowie Petroleum. Bemerkenswert ist auch der schöne, über 8 Hektar große, 1823 eröffnete Stadtgarten. O. ist der Sitz eines griechisch-orthodoxen Bischofs. O., 1564 als Grenzfestung gegen die Tataren angelegt, wurde 1848 und 1858 durch Feuersbrünste verheert.