Palma [3]

[336] Palma, nordwestlichste der span. Kanarischen Inseln (s. d. mit Textkärtchen), 715 qkm mit (1900) 41,994 Einw. (59 auf 1 qkm), ist vulkanisch und sehr gebirgig, mit zahlreichen Gipfeln (Pico de la Cruz 2358, Pico de los Muchachos 2345 m) und tiefen Schlünden (bis 200 m), unter ihnen die merkwürdige Caldera, ein elliptischer Talkessel mit 1200 m hohen, fast senkrechten Wänden. Eine Gebirgskette (2000 m) teilt die Insel in zwei Hälften, die durch den Paso de la Cumbre (1400 m) miteinander in Verbindung stehen; die Gewässer der Caldera fließen durch den Barranco de las Angustias zum Meere. Das Klima ist[336] angenehm und gesund. Im N., an den Küsten und in den Tälern werden Wein (Palmensekt), Südfrüchte, Mandeln, Zuckerrohr, Gemüse, viel Holz (zum Schiffbau), Cochenille, Honig, Wachs, Seide gewonnen, ferner Rinder, Schweine, Schafe sowie besonders Ziegen gezogen und Branntwein und Zucker fabriziert. Die bedeutendsten Städte sind: Santa Cruz de la P. im O. mit (1900) 7024 Einw., mit trefflichem Hafen, und Los Llanos im W. mit 6638 Einw. Archäologisch wichtig sind die sogen. hieroglyphischen Inschriften der Höhle von Belmaco, die der Urbevölkerung (s. Guanchen) zugeschrieben werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 336-337.
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