Panchromatische Platten

[355] Panchromatische Platten, photographische Bromsilbergelatineplatten, die durch Zusatz geeigneter Farbstoffe für alle farbigen Strahlen des Sonnenspektrums empfindlich gemacht wurden. Völlig p. P. von derselben Farbenempfindlichkeit wie die Netzhaut des menschlichen Auges, konnte man bisher nicht herstellen. Man begnügt sich mit Platten, die außer der gewöhnlichen Blau- und Violettempfindlichkeit der Bromsilberschicht durch Zusatz violetter Farbstoffe der Cyaninreihe (Äthylrot, Pinachrom etc.) für Grün, Gelb und Orange empfindlich gemacht wurden, aber an Rotempfindlichkeit hinter dem Auge zurückbleiben. Die Verarbeitung solcher Platten muß in völliger Dunkelheit oder in stark gedämpftem dunkelroten Licht geschehen; erst nach dem Fixieren darf man sie aus Licht bringen. Man benötigt sie für Zwecke der Dreifarbenphotographie und zu spektralanalytischen Zwecken. Vgl. Eder und Valenta Beiträge zur Photochemie und Spektralanalyse (Wien u. Halle 1904), Hübl, Die Dreifarbenphotographie (2. Aufl., Halle[355] 1902); König, Die Farbenphotographie (2. Aufl., Berl. 1906); Miethe, Dreifarbenphotographie nach der Natur (Halle 1904); Donath, Die Grundlagen der Farbenphotographie (Braunschw. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 355-356.
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