Pancsova

[356] Pancsova (spr. pántschowa, serb. Pančevo), Stadt mit Munizipium im ungar. Komitat Torontál, Endstation der Staatsbahnlinie Groß-Becskerek-P., an der unweit der Stadt in die Donau mündenden Temes, mit zwei schönen Plätzen, 2 serb. Kirchen, vielen öffentlichen Gebäuden, Seidenraupenzucht, Weinbau, lebhafter Industrie (Dampfmühlen, Essigfabriken, Branntweinbrennerei, Bierbrauerei, Seidenspinnerei, Ziegelei), bedeutendem Handel (besonders mit Schweinen, Weizen und Mais), Staatsobergymnasium, Gerichtshof, Hauptzollamt, großem Volksgarten und (1901) 19,044 serbischen, deutschen und magyarischen (meist griechisch-orientalischen und römisch-kath.) Einwohnern. P. steht an Stelle der von den Türken Csomva genannten römischen Station Cusum. In der Nähe die Bielobrdo oder Délibláter genannte Sandsteppe (s. Alibunár). – P. ward 1716 von den Österreichern unter Mercy den Türken entrissen und befestigt. Am 30. Juli 1739 siegte hier der österreichische Feldmarschall Wallis über die Türken; 1778 wurde die Stadt durch die Österreicher beim Rückzug verbrannt. Am 2. Jan. 1849 siegten daselbst die letztern unter Mayrhofer über die Ungarn unter Kiss. Vgl. Wigand, Milleniums-Gedenkbuch von P. (ungarisch, 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 356.
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