[412] Parābel (griech., »Vergleichung«) ist eine Abart des Gleichnisses (s. d.) und unterscheidet sich von diesem einerseits durch die größere Ausführlichkeit, anderseits durch die didaktische Tendenz. Diese letztere findet sich auch in der Fabel (s. d.); aber die Fabel, die sich zu einer besondern poetischen Gattung ausgewachsen hat, bezweckt die allgemeingültige Darlegung einer sittlichen Wahrheit, während die P. die Anwendung auf einen besondern Fall ins Auge faßt. Musterparabeln sind die neutestamentlichen »Gleichnisse« (z. B. vom verlornen Sohn); eine berühmte P. des Altertums ist die des Menenius Agrippa, die das soziale Verhältnis der Bürger im Staate durch das analoge Verhältnis[412] der Leibesglieder zum Lebenszentrum illustriert (s. Menenius Agrippa).