Passung

[489] Passung, im Maschinenbau der Grad und die Art des Passens zweier zusammengehöriger Maschinenteile ineinander. Man unterscheidet: 1) laufende P. (Laufsitz) für Teile, die sich unter Verwendung von Schmiermaterial leicht ineinander schieben oder drehen lassen, z. B. ein Zapfen mit Spielraum in seinem Lager; 2) feste P. (fester Sitz) für Teile, die sich unter Anwendung mäßiger Kraft von Hand (Schiebesitz) oder durch mäßige Hammerschläge od. dgl. (Keilsitz) vereinigen und trennen lassen, z. B. die Lagerbüchsen in einem Maschinengestell, die, mit wenig oder ohne Spielraum eingeschoben, festsitzen, nicht wackeln; 3) gewaltsame P. (Gewaltsitz) für Teile, die unter Anwendung großer Kräfte miteinander vereinigt und nicht mehr getrennt werden sollen. Lokomotivachsen werden z. B. durch hohen Druck mittels der hydraulischen Presse in die im Durchmesser um ein geringes kleinern Bohrungen der Räder eingepreßt (Preßsitz). Radreise, im Durchmesser etwas kleiner als der zugehörige Radkranz, werden im erwärmten Zustand um das kalte Rad gelegt. Durch das bei der Abkühlung eintretende Schrumpfen des Reifes wird eine gewisse Pressung ausgeübt (Schrumpfsitz).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 489.
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