Pastōs

[492] Pastōs (ital. pastoso, franz. pâteux, »teigartig«) bezeichnet in der Malerei das fette Auftragen von Farben übereinander zur Herbeiführung plastischer Wirkung und größerer Leuchtkraft. Die pastose Malweise ist durch die venezianischen Koloristen (Tizian und seine Nachfolger) eingeführt, durch Rubens und Rembrandt weiter ausgebildet worden und in der modernen Malerei allgemein üblich. Allzu starkes Auftragen von Farben wird im Atelierjargon »mauern« oder »patzen« genannt. Den Gegensatz bildet das Lasieren (s. d.); vgl. auch Impasto. – In der Medizin bedeutet p. (pastös) soviel wie gedunsen, aufgeschwemmt und wird namentlich vom Aussehen mancher skrofulöser Kinder gebraucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 492.
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