Permĭer

[598] Permĭer (Permjäken, auch Bjarmier), finn. Volksstamm, zur nordfinnischen Völkergruppe, die auch die Syrjänen und Wotjaken umfaßt, gehörig. Die Volkszählung 1897 ermittelte die Gesamtzahl der Syrjänen und P. auf 258,309 Seelen, von denen letztere in der Anzahl von schätzungsweise 50,000 Köpfen in den Kreisen Perm und Tscherdyn des Gouv. Perm, des altberühmten Bjarmalandes der skandinavischen Wikingsfahrer, leben. Der erste christliche Missionar unter ihnen war der heil. Stephanus, der hier 1375–96 wirkte. Schon im 11. Jahrh. tributpflichtig, verloren die P. immer mehr ihre Selbständigkeit, bis Zar Johann ihren letzten Fürsten, Matthäus, 1505 absetzen ließ. Sie selbst nennen sich Komimort (»an der Kama wohnendes Volk«), sind stark russifiziert, treiben Jagd, Fischerei, etwas Ackerbau und bekennen sich zur griechisch-orthodoxen Kirche. Ihre Sprache wurde behandelt von Rogow (Grammatik, Petersb. 1860; Wörterbuch 1869). Vgl. Smirnow, Die P. (russ., Kasan 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 598.
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