[673] Pettau (slowen. Ptuj), Stadt mit eignem Statut in Steiermark, im weiten Pettauer Feld am linken Ufer der Drau und an der Linie Budapest-Pragerhof der Südbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (P. Umgebung) und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Stadtpfarrkirche, St. Georg, von 1250, mit schönen Holzschnitzereien, ein Minoritenkloster mit gotischer Kirche, Reste alter Befestigungen, ein 6 m hohes römisches Marmorgrabdenkmal, ein Schloß des Grafen Herberstein (Oberpettau), ein Denkmal Josephs II., Gymnasium, eine Musikschule, ein Theater, Museum, Weinbau und Weinhandel, Branntweinbrennerei, Kunstmühle und (1900) mit Militär (533 Mann) 4223 vorwiegend deutsche Einwohner. Die Stadt hieß im Altertum Poetovio (Poetovium), ward 35 v. Chr. von Oktavian erobert und während der Völkerwanderung mehrmals zerstört (von Attila 452). Im Mittelalter zum Erzbistum Salzburg gehörig, kam sie 1565 endgültig an das Haus Habsburg. Vgl. Felsner, P. und seine Umgebung (Pettau 1895); Jenny, Poetovio (Wien 1896).