Pfeifhase

[698] Pfeifhase (Lagomys Cuv.), Gattung der Nagetiere aus der Familie der Pfeifhasen (Lagomyidae), Tiere mit kurzen, gerundeten Ohren, kaum verlängerten Hinterbeinen und nicht sichtbarem Schwanzstummel. Der Alpenpfeifhase (L. alpinus Cuv., s. Tafel »Nagetiere I«, Fig. 2), 25 cm lang, mit gedrungenem Körper, längerm, schmälerm Kopf und weniger stumpfer Schnauze als beim Meerschweinchen, oberseits rötlichgelb, sein schwarz gesprenkelt, an Seiten und Vorderhals rostrot, unterseits und an den Beinen hell ockergelb, an der Kehle gräulich. Einzelne Stücke sind gleichmäßig tiefschwarz gefärbt. Der Alpenpfeifhase lebt auf den Gebirgen Innerasiens in selbst gegrabenen Höhlen und Felsenritzen, oft in großen Siedelungen, sammelt für den Winter große Vorräte von Heu und zieht unter dem Schnee Laufgräben von den Höhlen zu den Heuschobern. Sein Schrei gleicht dem des Buntspechts. Zu Anfang des Sommers wirft das Weibchen sechs nackte Funge. Auf den kahlen Hochsteppen wohnt eine andre Art, der Otogono (L. Otogone Radde).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 698.
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