Pharmakologie

[762] Pharmakologie (griech.), ursprünglich und dem Wortlaut nach Arzneikunde, Heilmittel-, Arzneimittellehre, die Lehre von den Wirkungen und die Naturgeschichte der arzneilichen Stoffe, auch die chemische Kenntnis der pharmazeutischen Präparate. Noch jetzt ist es in Frankreich und England üblich, die P. in diesem weitern Sinn aufzufassen, während besonders in Deutschland die Trennung der Pharmakognosie (s. d.) und P. in der Art mehr und mehr zur Geltung kommt, daß letzterer Wissenszweig sich die Aufgabe stellt, nur die Wirkungen der Arzneimittel durch wohlgeordnete Versuche, zunächst meist an Tieren, zu prüfen. Erst wenn diese Stoffe an Tieren hinreichend geprüft und als wirksam befunden sind, eignen sie sich zur Prüfung am Krankenbett; die experimentelle P. leistet daher die Vorbereitung für die klinische P. Die meisten deutschen Universitäten besitzen eigne Institute und ordentliche Professuren für P.; größtenteils sind sie nur der experimentellen P. gewidmet, selten sind Krankenabteilungen damit verbunden. Literatur s. Arzneimittel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 762.
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