Phenanthrēn

[768] Phenanthrēn C14H10 findet sich im Steinkohlenteer und im Stubb und wird bei der Reinigung des Anthrazens als Nebenprodukt gewonnen. Es bildet farblose, glänzende Kristallblättchen, löst sich nicht in Wasser, schwer in Alkohol, leicht in Äther und Schwefelkohlenstoff, die Lösung fluoresziert schwach blau, es schmilzt bei 99°, siedet bei 340° und gibt bei Oxydation Phenanthrenchinon C14H8O2 oder (C6H4)2(CO)2, das orangerote Tafeln bildet, bei 198° schmilzt und bei weiterer Oxydation Diphensäure C14H10O4 liefert. P. dient wie Schwefel zur Herstellung von Abgüssen. zur Darstellung von Phenanthrenrot und Ruß. Aus Phenanthrenchinon stellt man einen gelben Farbstoff des Flavindulin für Baumwollendruck dar. Vgl. Kunz, Untersuchungen über P. (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 768.
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