Piron

[904] Piron (spr. -óng), Alexis, franz. Dichter, geb. 9. Juli 1689 in Dijon, gest. 21. Jan. 1773 in Paris, war der Sohn des als Dichter im burgundischen Dialekt bekannten Apothekers Aimé P. (gest. 1727), studierte in Dijon die Rechte, wandte sich 1719 nach Paris und schrieb für die Bühne eine Anzahl Stücke (komische Opern, Komödien und Tragödien), von denen allein das durch Form und Inhalt gleich ausgezeichnete Lustspiel »La métromanie« (1738) einen bis heute andauernden Erfolg errungen hat. Äußerst gefürchtet war er als Verfasser von geist- und witzsprühenden, oft recht boshaften Epigrammen (dahin gehört die Grabschrift auf Jobelin, d.h. Abbé d'Olivet, den Grammatiker). Gegen die Akademie, zu der er, trotz seiner Wahl, auf Befehl Ludwigs XV. wegen einer unmoralischen Ode aus seiner Jugendzeit nicht zugelassen wurde, ist seine Grabschrift gerichtet:


»Cit gît Piron, qui ne fut rien,

Pas même académiciens.«


Seine Werke gab Rigoley de Juvigny (Par. 1776, 7 Bde., und 1800, 9 Bde.) heraus; eine Ergänzung bilden die »Œuvres inédites« von Bonhomme (1859, neue Ausg. 1888), der auch »Poésies choisies et pièces inédites de P.« (1879) herausgab. »Œuvres choisies de P.« gab auch Troubat heraus (Par. 1890). Vgl. Durandeau, Aimé P. (Dijon 1888). Aug. de *** [Mastaing], Les P. (Par. 1844).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 904.
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