[40] Plewen (Plewna), Kreisstadt in Bulgarien, nahe dem Widfluß, im Kreuzungspunkt mehrerer Straßen und an der Eisenbahn Sofia-Varna, sehr b. lebt durch Viehmärkte und Weinhandel, Woll-, Baum woll- u. Seidenindustrie, mit Weinbauschule, Musterkellerei und (1900) 18,761 Einw.
Mehr als 300 Denkmäler in Plewna und Umgebung erinnern an die Kämpfe der Russen und Türken 1877. Hier fanden 1877 heftige Kämpfe zwischen Türken und Russen statt (s. Russisches Reich, Geschichte). Letztere, von Nikopol gegen Sofia vorrückend, wurden von Osman Pascha im Juli wiederholt geschlagen, worauf dieser schnell und geschickt P. in eine starke Festung verwandelte. Die Russen, die inzwischen Verstärkungen herangezogen hatten, umzingelten Anfang September unter Karl von Rumänien P. und gingen nach den vergeblichen Stürmen vom 11. und 12. Sept. zu einer förmlichen Belagerung über. Als Munition und Proviant erschöpft waren, suchte sich Osman 10. Dez. nach Westen durchzuschlagen; es mißlang. Gegen Mittag mußte er sich mit 40,000 Mann, 2000 Offizieren, darunter 10 Paschas, und 77 Kanonen ergeben. Vgl. v. Trotha, Der Kampf um Plewna (2. Aufl., Berl. 1897) und Von der Donau bis Plewna (das. 1903); Kuropatkin, Die Blockade Plewnas (deutsch, 2. Aufl., das. 1899); Muschawer Pascha und Talaat Bei, Défense de Plevna (Par. 1889); Herbert, The defense of Plevna (Lond. 1895); Martinov, Le blocus de Plevna (a. d. Russ., Par. 1904).