Quarzīt

[499] Quarzīt (Quarzfels), weißes oder hellgraues Gestein von körniger bis dichter Struktur und meist grobsplitterigem Bruch, besteht wesentlich aus einem Aggregat von oft mikroskopisch kleinen Quarzkörnern, enthält aber häufig auch noch ein Glimmermineral, und zwar meist Muskovit, seltener Biotit, beide in seinen Schüppchen lagenweise in dem Gestein verteilt, so daß eine deutlich schieferige Struktur (Quarzitschiefer, Quarzschiefer) entsteht. Dadurch, das; der Glimmer sich reichlicher einstellt, entstehen Übergänge in Glimmerschiefer (Quarzitglimmerschiefer). Der Q. enthält außerdem bisweilen Feldspat (auch in porphyrartigen Einsprenglingen), Granat, Turmalin, Rutil, Magneteisenerz, Graphit, Hornblende, Pistazit, seltener Cyanit, Zirkon, Eisenkies etc. Außer deutlich kristallinischem Q. wird auch noch halbklastischer und klastischer Q. unterschieden; der letztere hat ein sandsteinähnliches Ansehen; doch fehlt ihm das tonige Bindemittel, das beim Sandstein die Körner verkittet. Der deutlich kristallinische Q. findet sich am häufigsten in oft mächtigen Einlagerungen in den ältesten Formationen, soz. B. im Erzgebirge, im Böhmerwald (s. Laurentische Formation), in Schottland, Norwegen, im Ural etc.; seltener kommt er in der Steinkohlenformation vor. Der sogen. Süßwasserquarz (Limnoquarzit) ist bald einem halbklastischen Q. ähnlich, bald kryptokristallinisch, feuerstein- oder chalcedonähnlich, meist löcherig, zellig oder porös, grau, gelblich, rötlich oder bläulich. Oft enthält der Süßwasserquarz Quarzkristalle in den Hohlräumen sowie Pflanzenabdrücke und verkieselte Süßwasserkonchylien; er bildet meist unregelmäßig gestaltete Massen in losem Sand, Ton, Mergel, Kalkstein und gehört namentlich der Tertiärformation an (Braunkohlenquarzit, Knollenstein).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 499.
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