Quecksilberrhodanīd

[508] Quecksilberrhodanīd (Rhodanquecksilber, thiocyansaures Quecksilberoxyd) Hg(CNS)2 wird aus Quecksilberchlorid durch Rhodanammonium gefällt. ist farblos, wenig löslich, verbrennt beim Erhitzen unter eigentümlichem, sehr starkem Aufblähen und Entwickelung von Quecksilberdämpfen und hinterläßt einen äußerst voluminösen Rückstand. Diese Verbindung wurde zu den sogen. Pharaoschlangen benutzt, indem man daraus mit Gummiwasser kleine Kegel formte, die beim Verbrennen wurmartige Gebilde ergaben. Die Spielerei ist wegen der auftretenden Quecksilberdämpfe gefährlich. Doppelsalze von Q. werden in der Photographie als Verstärker benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 508.
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