Riesenzellen

[929] Riesenzellen (Myeloplaxen, myeloide, vielkernige Zellen), große protoplasmatische Ballen mit 20–100 meist peripherisch gelagerten Kernen, die vielleicht durch Zusammenfließen mehrerer vergrößert er Granulationszellen (um Fremdkörperchen), wahrscheinlicher durch einen Teilungsvorgang entstehen, der besonders in membranlosen Zellen vorkommt. Sie finden sich normal im Knochenmark, im Bindegewebsgerüst der Placenta, pathologisch in Sarkomen, Tuberkeln und im Granulationsgewebe. Die im Zentrum jedes Tuberkels belegene Riesenzelle enthält ein oder mehrere Tuberkelbazillen. Im Knochengewebe sind die R. (Osteoklasten) umgewandelte Osteoblasten (Bildungszellen des Knochengewebes) und dienen dazu, das Knochengewebe durch Bildung sogen. Resorptionslakunen aufzulösen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 929.
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