Ringelspinner

[947] Ringelspinner (Gastropacha [Lasiocampa] neustria L., s. Tafel »Gartenschädlinge I«, Fig. 1), Schmetterling aus der Familie der Spinner (Bombycidae) und der Gattung Glucke (s. d.), 3,8 mm breit, ockergelb bis rotbraun, mit weißfleckigen Fransen und zwei rötlichbraunen Querbinden auf den Vorderflügeln, fliegt im Juli, leimt seine graubraunen Eier (oft mehrere hundert) dicht aneinander gedrängt und dadurch kantig in einem fest geschlossenen, sehr harten, etwa 1 cm breiten Ring und die dünnen Zweige von Obstbäumen, Eichen, Weißbuchen, Rüstern, Weiß- und Schwarzdorn und Rosen. Die im Frühjahr ausschlüpfende Raupe (Livreeraupe) wird 4,5 cm lang, hat lange, weiche Haare, am graublauen Kopf zwei schwarze Punkte und ist blaugrau, rotgelb und weißgrau gestreift. Die bläulich braune Puppe ruht in einem dichten, weißen, gelb durchstäubten Gespinst an Baumstämmen oder zwischen wenigen Blättern. Die Raupe lebt bis zur letzten Häutung gesellig, frißt die Knospen aus, später auch das junge Laub und wird sehr schädlich. Man sammelt die Eierringe oder vertilgt die Raupen, die am Tage dicht zusammengedrängt an den Baumstämmen und in Astgabeln sitzen, durch Zerdrücken mit einem stumpfen Besen oder durch Versengen mit der Raupensackel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 947.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika