Rio Negro [1]

[7] Rio Negro (»schwarzer Fluß«, Parana Piruna), 1) größter nördlicher Nebenfluß des Amazonenstroms in Südamerika, entspringt unter 1°30´ nördl. Br. als Guainia im östlichen Teil des kolumbischen Territoriums Caquetà, fließt nordöstlich bis zur Grenze von Venezuela, die er dann in südsüdöstlicher Richtung begleitet, nimmt links den Bifurkationsarm des Orinoco, den Cassiquiare, auf, tritt bei dem Militärposten Cucuhy in den brasilischen Staat Amazonas, nimmt links den Rio Branco auf und mündet, 2150 km lang, mit 2 km Breite unterhalb Manaos, von wo monatliche Dampferverbindung mit Santa Isabel Nova, etwas südlich vom Äquator, besteht. – 2) Fluß in Argentinien, entsteht aus der Vereinigung des Limay mit dem aus dem gleichnamigen Gouvernement kommenden Neuquén, durchfließt in ostsüdöstlicher Richtung das nach ihm benannte Gouvernement, bildet die sumpfige Insel Choele Choel und mündet unterhalb Viedma und Carmen de Patagones an der Punta Redonda, eine Barre bildend. Ohne kleinere Windungen hat er 900 km Länge, Schiffe von 3,5 m Tiefgang gelangen bis Carmen, 30 km oberhalb der Mündung, kleinere Dampfer aber das ganze Jahr hindurch bis in den Nahuel Huapisee und auch den Neuquén aufwärts bis zum Fort der 4. Division, wo er noch 1,2 m tief ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 7.
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